Sonntag, 5. November 2017

Eponymous

Horror ist ein Genre das so gut wie immer Konformitäten und Regeln folgt. Kettensägen, einsame Blockhütten im Wald, Mörder hinter Eishockeymasken; wer kennst sie nicht, die Klischees des Horrorgenres. Aber hin und wieder kommt etwas Frisches um die Ecke, Frischfleisch im Horrorabteil. Eponymous ist so ein Art von Frischfleisch.

Eponymous wirft klassisches Storytelling gleich zu Anfang aus dem Fenster. Das Spiel beginnt, eine Stimme gibt einem Anweisungen und man begibt sich auf eine surreale Reise durch ein Labyrinth aus seltsamen Räumen und verpixeltem Horro. Das Ende erklärt nichts. Aber warum ist das Alles so gut und so erfrischend?


Soundtrack und die eigentlich sehr krude Grafik schaffen es eine überraschend angespannte und bedrückende Stimmung zu erzeugen. Die Verwirrung des Spielers wird extra genutzt um den Horror voranzutreiben. Die meisten anderen Spiele sind vorhersehbar, bei Resident Evil weiß ich, dass bald wieder ein Zombie um die Ecke schleichen wird, bei Amnesia weiß ich, dass ich bald wieder panisch von einem Monster davonlaufen werde. Bei Eponymous weiß ich nichts. Die einzelnen Schnipsel von einem durchgehenden Thema werden mir kommentarlos an den Kopf geworfen. Was bedeutet der Kopf des Entwicklers auf einem Podest, was die seltsamen, verpixelten Wandstellen, was das bizarre Ende?  H.P. Lovecraft hat einmal gesagt: „Die älteste und stärkste Emotion der Menschheit ist Angst, und die älteste und stärkste Angst ist die Angst von dem Unbekannten“ Eponymous ist das Unbekannte, destilliert in eine einstündige Erfahrung.

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